Das war sie also, die 93. Flandernrundfahrt. Ein Klassiker bei Sonnenschein mit tobenden Fans am Wegesrand und einem entfesselt fahrenden Stijn Devolder, der seinen 2. Sieg in Serie landete. Nach vielen großen Flamen der Vergangenheit, scheint das Monument einen neuen Helden geboren zu haben. Eigentlich ist alles perfekt: Devolder fährt offensiv, lässt die anderen auf spektakuläre Art und Weise stehen und dominiert das Rennen auf den letzten Kilometern, wie es schon lange keinem Fahrer mehr gelungen ist.
Er kommt aus Westflandern, aus Kotrijk, also dem Gebiet des Rennens und verkörpert den Fahrertyp, den die flämischen Zuschauermassen am inoffiziellen Nationalfeiertag gewinnen sehen wollen. Der Sprung in die höchste Kategorie der Legenden Flanderns ist nach dem 2. Triumph am alterwürdigen Halsesteenweg in Meerbeke geschafft! Eigentlich ja eine schöne Flandernrundfahrt, das Wetter passte, der Sieger passte, das Rennen war abwechslungsreich…. Aber während ich den jüngsten der großen Klassiker verfolgte, hatte ich ständig das Gefühl: Da fehlt etwas. Es war die Würze, es war das i-Tüpfelchen jedes Rennens, es war das Finale! 263 km lang habe ich auf den Schlagabtausch der Favoriten gewartet, 263 km lang wartete ich vergebens.