Die Karriere in der Nationalmannschaft ist für Michael Ballack beendet – Er hat viel für den deutschen Fußball geleistet, nun muss er sich eingestehen, dass dieser Teil seines Lebens abgeschlossen ist.
Ob man Michael Ballack als Spieler mag oder nicht – Er hat über Jahre hinweg die Nationalmannschaft geprägt, wie kein anderer. Er war das Gesicht, der Führungsspieler, der Lautsprecher. In dieser Woche wurde nun bekannt, dass Jogi Löw in der Zukunft nicht mehr mit ihm plane.
Ein harter Schlag sicherlich auch für Ballack – In der vergangenen Saison konnte er für Bayer Leverkusen nur 12 Spiele bestreiten. Ballack war also mehr kaputt, als er gespielt hat. Das ist natürlich Pech und so konnte er auf der einen Seite den DFB-Trainern nur selten zeigen, dass er es noch verdient, bzw. die Leistung bringt, um für die Nationalmannschaft aufzulaufen. Vergessen darf man dennoch nicht, dass Ballack mittlerweile schon 34 Jahre alt ist. Der Trend der Nationalmannschaft geht eher dahin, immer jüngere Spieler einzusetzen und aufzubauen. Der Spruch mit „Man braucht auch Erfahrung“ in einem Team, ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Dies bewies z. B. Borussia Dortmund in der vergangenen Bundesliga-Saison. Ebenso die Nationalmannschaft bei der WM 2010 in Südafrika. Stimmt die Qualität und die Stimmung in einer Mannschaft, dann ist es egal, ob es eine Mischung aus jungen und älteren Spieler gibt oder eben auch nicht.
Viele denken es, aber kaum jemand sagt es – Ballack ist schlicht und einfach zu alt für die Nationalmannschaft! In den letzten Jahren hat sich im DFB-Team etwas entwickelt, dass man mit einer Rückkehr von Ballack, der die Macht dann wieder an sich reißen würde, vielleicht schädigen könnte. Es würde sicherlich einiges durcheinander bringen, was man rund um die Nationalmannschaft aufbaute. Ich persönlich glaubte nie, dass Ballack wiederkommt, da die Mannschaft auch ohne ihn zum Teil brillanten Fußball spielte und ohne Frage auch Erfolg hatte.
Kritisch finde ich, dass Ballack sein Abschiedsspiel am 10. August gegen Brasilien nicht haben will. Es wäre ein toller Abschluss einer Karriere, die ohne Frage atemberaubend war. Er war national, wie international erfolgreich. Er spielte bei den Bayern, beim FC Chelsea und nun wieder bei Bayer Leverkusen. Der Abschied bei der Nationalmannschaft wäre ein krönender Abschluss seiner Nationalmannschafts-Karriere gewesen. Ein letzter Auftritt im weißen Trikot, zugejubelt von Tausenden Fans im Stadion und vor Millionen an den Bildschirmen. Man sagt, dass ein Kapitän Verantwortung tragen sollte – Nun Herr Ballack – Zeigen Sie uns, dass sie ein echter Kapitän sind, dem egal ist, was der DFB sagt oder will… zeig den Fans, dass du Charakter hast und trotz aller Wut üben den Rauschmiss im Nationalteam diesen letzten Auftritt annimmst und genießt.
Michael Ballack hat nun die Chance, sich in der neuen Saison mit Bayer Leverkusen erneut zu beweisen. Die Bundesliga, der DFB Pokal, die Champions League. Seine Vereinskarriere ist noch nicht vorbei. Vielleicht gibt es ja am Ende der nächsten Saison noch ein ganz großes Highlight! Der Teil Nationalmannschaft ist zwar abgeschlossen, aber es ist eben auch nur ein Teil einer langen Karriere, eines absoluten Vollblutprofis.
Geschrieben von Florian Hellmuth
Das Michael Ballack nicht mehr gut genug für die N11 ist und deshalb nicht mehr berücksichtigt wird ist schon nachzuvollziehen! Aber die Art und Weise seine Abschiedes ist ihm nicht würdig gewesen. Zumindest in der Öffentlichkeit wurde er dank Löw und Co. scheibchenweise zerlegt! Das hätte nicht sein müssen.
Löw hätte nach der WM nicht sagen dürfen, dass Ballack wieder fester Teil der Mannschaft und Kapitän sein wird, wenn er wieder fit wird! Das war schlichtweg gelogen, denn sonst hätte er ihn nicht zu diesem Zeitpunkt aussortiert! Vielen Experten war schon bewusst, dass Ballack nicht mehr Teil des Teams, das sich ohne ihn super neu formiert hatte, sein könnte. Und ich denke auch, dass sich Löw schon nach der WM sicher war, dass er den Capitano nicht mehr braucht. Ballack war in letzter Zeit fit und hat wieder Leistung gebracht – und wurde doch nicht nominiert!
Jetzt heißt es „Ballack ist halt auch schon 34 und passt nicht mehr ins System, in das perspektivdenken des DFB“. Aber ich traue Löw durchaus zu, dass er schon direkt nach der WM wusste, wie alt sein Kapitän bei der kommenden EM sein würde. Deshalb hätte man direkt danach sagen können „Wir wollen ohne dich weitermachen“. Alternativ hätte man Lahm als Kapitän bestimmen können und Ballack als ganz normalen Spieler, der sich jedes mal neu beweisen muss, ansehen können. Vielleicht wäre der Leverkusener dann auch von selbst zurückgetreten!
Aber so hat das Ansehen von Löw und Co. bei den Fans und einigen Experten gelitten. Ich mochte ihn trotz seines Erfolges noch nie wirklich, aber das war jetzt der zu viel! Er hat einen Helden der Nation Stück für Stück abgesägt und hat nur hinausgezögert, was allen schon seit langem klar war!
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