Der 200 Eintrag !!! – Planet of Sports im Interview mit Premiere Kommentator Marcel Meinert

FC St. Pauli - Sc Paderborn 07

Hey@all,

dies ist unser 200 Blogeintrag. Da kommt uns das Interview mit Premiere Kommentator Marcel Meinert genau richtig.

Das Interview

Hallo Marcel, erst einmal vielen Dank, dass du dir so kurzfristig die Zeit für Planet of Sports nimmst.

Sehr gern und jederzeit!

Wenn ich so auf deine Journalistische Laufbahn schaue, dann muss ich sagen: Der Mann ist rumgekommen. Wie bist du zum Tennis gekommen?  Hast du früher schon gerne Tennis gespielt?

Stimmt, ich habe schon in der Jugend Tennis gespielt – allerdings mit wirklich extrem begrenztem Erfolg! Beruflich wusste ich schon in der Schule, dass ich unbedingt in den Sportjournalismus einsteigen möchte. Mit 17 Jahren habe ich angefangen für die Zeitung über Fußball, Tennis, Handball, Hockey und einige weitere Sportarten zu schreiben. Ich war und bin also nicht unbedingt auf eine Sportart fixiert, wobei der Fußball schon immer meine größte Leidenschaft war.

Aber auch mit Tennis habe ich mich sehr intensiv beschäftigt und letztlich nach einem Praktikum beim Deutschen Tennis Bund dort ein Volontariat gemacht und als Pressereferent weiter gearbeitet – eine wirklich spannende Zeit, in der ich viele Kontakte knüpfen konnte.

Der Tennissport hat in deiner beruflichen Karriere eine große Rolle gespielt. Zuerst aber nicht als Kommentator, sondern eher in der Redaktion bzw. als Pressesprecher. Wieso hast du dich dann entschieden oder wie kam es, dass du Kommentator geworden bist?

Das ist wirklich eine ganz nette Geschichte. Erst mal war es natürlich schon ein Kindheitstraum von mir, für das Fernsehen zu kommentieren und so saß ich, wie viele kleine Jungs, zu Hause vor dem Kassettenrecorder und habe selber Spiele nachkommentiert. Später habe ich dann beim Radio gearbeitet, Veranstaltungen moderiert und dadurch immer mehr Mikrofon-Erfahrung bekommen.

Der Sprung zu PREMIERE gelang mir dann 2006. Zur Fußball-WM suchte Premiere in einer PR-Aktion Deutschlands beste Nachwuchskommentatoren und ich habe mich beworben und auf einer Bühne in Berlin eine Szene vom Confed-Cup 2005 kommentiert – das hat dann der Jury so gut gefallen, dass ich zum Finale eingeladen wurde und dort am Ende den zweiten Platz belegt habe.

Ein paar Monate später wurde ich daraufhin zu einem echten PREMIERE-Casting eingeladen und konnte mich dort zum Glück durchsetzen und durfte dann am 16. Februar 2007 mit dem Spiel Unterhaching gegen Offenbach erstmals bei PREMIERE kommentieren.

Was macht einen guten Kommentator aus und welche Dinge sollte er dem Zuschauer vermitteln?

Er muss verstehen, was dort unten auf dem Rasen passiert und warum es passiert. Außerdem muss er über die sprachlichen Mittel verfügen, um das Geschehene dem Zuschauer zu erklären und zusammenzufassen. Dazu kommen die wichtigsten Fakten und Geschichten zu dem Spiel – aber nur in der gebotenen Kürze und am Besten noch ein bisschen unterhaltsam verpackt. Schon das ist allerdings absolut Geschmackssache. Wichtig ist immer, dass es zunächst um die 23 Mann auf dem Platz geht und nicht um denjenigen, der seinen „Senf“ dazu gibt – man sich also auf keinen Fall zu wichtig nimmt.

Neben deiner Tätigkeit als Kommentator warst du zum Beispiel als Stadionsprecher bei der EM 08 in Salzburg im Einsatz. Wie kam es dazu? Außerdem ist es bestimmt eine gute Abwechslung zu deinem eigentlichen Job als Kommentator.

Absolut – das hat riesig viel Spaß gemacht. Eigentlich sollte ich für die UEFA bei der Pressearbeit in Salzburg unterstützend mitwirken. Allerdings hat dann der Stadionsprecher kurzfristig abgesagt und weil man von meiner Arbeit bei PREMIERE wusste, ist man auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich einspringen könnte – und schon saß ich am Mikrofon.

Seit 2007 bist du Kommentator bei Premiere. Wie bist du zum Fußball gekommen?

Wie schon gesagt, Fußball war schon von klein auf meine große Leidenschaft und mit dem Einstieg bei PREMIERE konnte ich mir meinen allergrößten Traum erfüllen :o)

Man kann von dir sagen, dass du wie Marco Hagemann oder Wolff Fuss ein Multitalent bist, da du gleich mehrere Ligen kommentierst. Zum einen die 1. und 2. Bundesliga, wie auch die Premier League oder die Primera Division. Was kommentierst du denn am liebsten?

Jedes Spiel in jeder Liga hat seinen eigenen Reiz, deswegen möchte ich mich da wirklich nicht festlegen. Aber natürlich steigt das Kribbeln mit der Bedeutung der entsprechenden Partie.

Wie lange bereitest du dich auf die jeweiligen Spiele vor?

Das kann man in Stunden schwer zusammenfassen, denn die Vorbereitung beginnt ja schon dann, wenn man die Ansetzungen erfährt. Dazu kommen die Sichtung des Materials, die Recherche in der Tagespresse sowie die Gespräche mit Trainern und Offiziellen. Dann hängt es auch davon ab, ob man eine Mannschaft schon länger nicht mehr kommentiert hat und sich erst wieder einarbeiten muss – ganz grob plane ich aber immer mindestens einen kompletten Tag für die Spielvorbereitung ein, um alle Infos zusammenzufassen.

Was macht für dich ein gutes Spiel aus?

Schwierige Frage – natürlich sind Torchancen und Tore das Salz in der Suppe (wo steht denn hier das Phrasenschwein … ;o) ) – dann kommentiert sich ein Spiel fast von alleine und so etwas wünscht sich natürlich jeder Kommentator.

In der Premiere Hierarchie stehst du so im Mittelfeld. Möchtest du noch weiter nach oben? Also Champions League kommentieren oder eben die Konferenz der 1. Liga?

Ich schaue erst mal nur auf meine eigenen Leistungen, denn das ist das Einzige, was ich selber beeinflussen kann. Ich versuche bei jedem Kommentar mich selbst zu hinterfragen und möchte mich von Spiel zu Spiel weiterentwickeln – alles andere ergibt sich dann von allein. Da interessiert einen auch keine Hierarchie. Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann auch mal die ganz großen Spiele zu kommentieren. Schließlich kann man nur mit hohen Zielen auch etwas Außergewöhnliches erreichen.

Hast du ein persönliches Karrierehighlight?

Oh ja, da waren schon einige schöne Spiele dabei. Sehr gerne erinnere ich mich noch an das 5:1 der Tottenham Hotspur gegen Arsenal London im Carling Cup-Halbfinale 2008 – das war schon großes, fußballerisches Kino. Außerdem habe ich mich sehr gefreut, dass ich im Sommer auch das Tennisturnier von Wimbledon mit kommentieren durfte. Ansonsten ist aber jedes einzelne Spiel ein echtes Highlight, weil ich jede Woche meinem Traumjob nachgehen darf. Und die ganz großen Kracher kommen hoffentlich noch…

Du bist Kommentator, Moderator und Stadionsprecher. Wie bekommt man das alles unter einen Hut?

Ich denke, das ist alles eine Frage der Organisation. Außerdem habe ich jeden Tag Riesenspaß an meinem Beruf und gehe mit einer großen Begeisterung an jedes Spiel oder jede Veranstaltung – also eigentlich keine große Kunst!

Möchtest du noch etwas an unserer Leser weitergeben?

Erst mal vielen Dank für die Interviewanfrage, habe mich sehr darüber gefreut. Ansonsten hoffe ich, dass Ihr ein bisschen Spaß beim Lesen hattet und Ihr mich dabei etwas besser kennen lernen konntet. In diesem Sinne – weiterhin viel Spaß bei den Fußballübertragungen auf PREMIERE und bis zum nächsten Mal!

Das war es eigentlich schon. Ich bedanke mich für dieses kurzfristige Interview und wünsche dir frohe Weihnachten und viel Glück für die Zukunft.

Interview von Florian Hellmuth

PS: Die Champions League Ansetzungen habe ich heute mal wegoptimiert. Die gibt es aber bei den Kollegen vom Kommentatorenblog sehr ausführlich.

http://kommentatoren.blog.de/

Veröffentlicht von Florian

Medien-Blogger, Community-Manager, Sportfan.

4 Kommentare zu „Der 200 Eintrag !!! – Planet of Sports im Interview mit Premiere Kommentator Marcel Meinert

  1. So, ich habe Marcel Meinert jetzt nochmal eine Mail geschrieben.

    Dieses Casting hat Christoph Fetzer gewonnen. Dieser durfte dann als Sieger dieses Wettbewerbs das Finale der WM 2006 auf einer eigenen Tonspur kommentieren.

    Momentan arbeitet er im Radio.

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