Die Bild-Zeitung berichtete heute über ein Machtwort von Red Bull Boss Dietrich Mateschitz – Mark Webber soll auch in der nächsten Saison für Red Bull am Steuer sitzen – Aber kann er mit der Rolle des ewigen Zweiten leben?
Außer Frage steht, dass Mark Webber ein absolut talentierter, erfolgreicher und dazu noch sympathischer Rennfahrer ist. Webber hat zwar 80 Punkte Rückstand auf Sebastian Vettel, ist aber dennoch auf Rang 2 der Fahrer-Weltmeisterschaft. Beim GP von Silverstone musste Webber nach einem Boxenfunk von Christian Horner kurz vor Schluss Vettel das Feld überlassen. Er sollte ihn nicht weiter angreifen, um die Plätze zwei und drei nicht zu gefährden. Die Erklärungen von Horner & Co kann man nachvollziehen. Bei einem Crash, wie z. B. im letzten Jahr in Istanbul hätte man viele Punkte verloren. Am Ende war es für das Team ein gutes Ergebnis, zumal Vettel in der Box ein Problem hatte.
Gerüchte, dass Webber das Team nach der Saison verlassen könnte, gab es schon länger. Das Machtwort von Mateschitz, dass es heute in der „Bild“ zu lesen gibt, kann man auch als Kritik an Christian Horner verstehen, da dieser sagte, dass noch nicht sicher sei, ob Webber bleibt und das man sich im August über einen Verbleib entscheiden würde. Nach der Aussage von Mateschitz soll Webber also verlängern.
Nun stellt man sich dennoch die Frage, ob das auch ein Mark Webber will? Andere Teams haben sicherlich auch Interesse an einer Verpflichtung, zumal er bei diesen Teams sicherlich nicht die Nummer zwei wäre. Ein Rennfahrer will Rennen gewinnen und wenn er daran gehindert wird, wie zuletzt in Silverstone, seinen Teamkollegen zu überholen, dann tut das einem Fahrer weh. Bei Red Bull ist und wird Sebastian Vettel die Nummer eins bleiben, dass ist Fakt. Aber kann ein Mark Webber auch in der Zukunft damit leben eben nur die Nummer zwei zu sein? Ich kann es mir nicht vorstellen. Da können das Team, das Geld und die Stimmung noch so gut sein, wenn ein Fahrer sich nicht genug gewürdigt oder gebraucht fühlt, dann verschwindet er schnell.
Man kann es auch ganz einfach zusammenfassen: Wenn Webber Weltmeister werden will, dann „muss“ er das Team wechseln. Bei Red Bull wird er dieses Ziel nicht erreichen, denn da ist Vettel und der lässt sich nicht verdrängen. Webber hatte tolle Jahre bei Red Bull, konnte viele Erfolge feiern und kann im nächsten Jahr bei einem neuen Team versuchen, endlich Weltmeister zu werden. Man muss auch bedenken, dass Webber bereits 34 Jahre alt ist. Viel Zeit bleibt ihm vielleicht nicht mehr um Weltmeister zu werden. In diesem Fall muss er die Konsequenzen ziehen und sich ein anderes, gutes Team suchen.
Das Team Red Bull ist ohne Frage sehr sympathisch und hat viel erreicht, aber für einen Rennfahrer zählen nur die Erfolge und manchmal muss man auch Entscheidungen treffen, die einem im Herzen weh tun, aber einem in der Karriere vielleicht die Chance geben, doch noch einmal das große Ziel zu erreichen.
Geschrieben von Florian Hellmuth
Ein Kommentar von Bastiii, der irgendwie nicht durch das System gekommen ist…
„Denke schon, dass Webber bei Red Bull bleiben möchte. Jedenfalls würde ich an seiner Stelle bleiben und seine Entscheidung wäre unverständlich, denn in einen besseren Boliden als den derzeitigen Red Bull wird er nie mehr in seiner Karriere kommen. Da würde ich an seiner Stelle doch versuchen so lange wie möglich dort zu verweilen.
Dazu bin ich der Meinung, dass sich Webber überschätzt und er zu alt ist um für andere Topteams eine attraktive Alternative zu sein. Da gibt es in naher Zukunft andere Anwärter um die Topcockpits zu besetzen. In erster Linie fällt mir Kamui Kobayashi ein, der in den kommenden Jahren garantiert unter den Top4 mitfahren wird. Auch ein junger Sergio Perez steht in den Startlöchern. Auch ein Nico Rosberg wird nicht ewig zufrieden sein, wenn die aktuelle Situation bei Mercedes so bleibt wie sie ist.
Wenn Red Bull den Mut hat, dann haben sie auch noch ihr eigenes Nachwuchsteam mit Buemi und Alguersuari in der Hinterhand. Die sind aktuell eher unauffällig, aber auch keine schlechten Fahrer. Einem Buemi würde ich im RB7 mittlerweile auch regelmäßige Podiumsplatzierungen zutrauen.
Ein Mark Webber ist für andere gute Teams wie Mclaren, Ferrari, Renault und Mercedes nicht interessant. Blieben nur noch Mittelfeldteams wie Williams und Sauber, sowie die drei Hinterbänklerteams. Die ersten beiden wollen aber Webbers Gehaltsvorstellungen, die er mittlerweile hat, nicht bezahlen und die anderen Drei können es nicht.
Fazit: Wenn Webber wirklich Weltmeister werden will, MUSS er bei Red Bull bleiben. Da dort aber ein Vettel mitfährt, wird Webber auch niemals Weltmeister werden. Im Endeffekt fühle ich mich stark an damals an die Ferrari-Fahrerpaarung Schumacher-Irvine erinnert. Der eine (Schumacher) ist klar stärker und der andere (Irvine) will es nicht einsehen, überschätzt sich und verkracht es sich irgendwann mit einem eigenen Team. Seine Chance Weltmeister zu werden hat er 1999 vergeben, die er übrigens nur aufgrund des Schumacher-Beinbruchs erst bekommen hatte, und ist dann gegangen. Ferrari hat sich auf dem Markt umgesehen und anschließend in Rubens Barrichello einen neuen N°2-Fahrer gefunden. Und Irvine? Von den Topteams wollte ihn natürlich keiner haben und er musste damals zum neuen Jaguar-Team gehen mit denen er dann die restlichen Jahre bis zum Karriere irgendwo im Nirgendwo fuhr.
Webber wird es ähnlich ergehen. Wenn er denn nicht sofort seine Karriere beendet, bevor er sich noch ein paar Jahre Mittelfeld antun möchte.“
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