Hallo Herr Forster, erst mal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unseren Blog nehmen. Die meisten Zuschauer kennen Sie aus der Zeit, als Sie für Premiere gearbeitet haben. Vermissen Sie diese Zeit?
Es waren sehr interessante und auch schöne 6 Jahre. Ich bin den Machern bei Premiere
auch heute noch dankbar dafür, dass Sie mir im Jahr 2000 den Einstieg in die TV-Welt ermöglicht haben.
Vor knapp 2 Wochen habe ich bei YouTube zufällig die letzten Minuten der Aufstiegskonferenz vom Mai 2003 gefunden. Sie haben das Spiel in Frankfurt mit dem Aufstieg der Eintracht kommentiert. Welche Gefühle und Emotionen gehen einem da durch den Kopf? Kann man da als Kommentator überhaupt die Ruhe bewahren? Leidet man da mit?
Das war ein Ausnahmespiel. Ein Premiere-Highlight. In der Konferenz kommentiert von Jörg Dahlmann und von mir. Dahlmann litt mit Mainz, ich hatte die Ehre Frankfurt aufsteigen zu lassen. Es war so wie zwei Jahre davor in der Ersten Liga als Hansi Küpper und Tom Bayer diese Mega-Nummer mit dem „Meister der Herzen“-Schalke 04 und Bayern München als dem tatsächlichen Winner kommentieren durften. Das waren die großartigsten nationalen Fußball-Ereignisse der letzten 10 Jahre. Klar leidet man da mit und hat auch keine Ruhe mehr. Ganz besondere Momente.
Sie verließen Premiere zur Saison 2006/2007 in Richtung Arena, die sich die Bundesligarechte überraschend für diese Spielzeit gesichert hat. Wie kam es zu dem Wechsel und wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Ich habe mir zunächst mal wochenlang Gedanken gemacht was ich tun soll. Bei Premiere bleiben? Oder doch Arena? Ich habe mit unzähligen Menschen diskutiert. Den Ausschlag gab am Ende mein ehemaliger Chef von Radio FFH, Hans-Dieter Hillmoth. Er riet mir etwas „Neues“ zu wagen. Letztendlich war es eine Milimeter-Entscheidung. Ein Risiko.Es ist nicht aufgegangen. Das Jahr bei Arena war für mich persönlich ungeheuer erfolgreich. Bayern-Dortmund, Bayern-Bremen und so weiter.Topspiele. Den VfB Stuttgart zum Meister gemacht. Alles gut. Bis zum 05.Juli 2007. Da wurde bekannt, dass Arena die Rechte weitergibt. Ich habe diesen Tag bis heute nicht vergessen. Knockout. Ich wusste was das bedeutet. Enger Markt. Abfindung mit Klauseln. All diese wunderbaren Dinge…… .
Haben Sie noch persönliche Kontakte zu einigen Ex-Kollegen?
Ja. Viele schöne Kontakte. Klar.
Einige Kommentatoren wie z.B. Hansi Küpper oder Martin Groß sind zurück zu Premiere gewechselt. Hatten auch Sie ein Angebot vorliegen?
Über diese Dinge äußere ich mich nicht.
Seit der EM 2008 arbeiten Sie bei Eurosport. Wie gefällt es Ihnen dort?
Danke an den Chef der Eurosport-Kommentatoren Ingolf Cartsburg. Es macht Spaß da.
Sie haben im Oktober und November neben Andreas Jörger, Ralf Itzel und Marco Hagemann die U17 und U20-Weltmeisterschaften der Frauen kommentiert. War das etwas Neues für Sie und wie empfinden Sie den Unterschied zwischen den Frauen und den Männern.
Neu nicht. Habe lange in Frankfurt gelebt. Da war Frauenfußball immer populär. Insgesamt waren diese Events schwierig zu kommentieren. Über Nordkoreas Frauen gibt es halt nicht so viel zu lesen wie über Bundesligastars…… .
Welche beruflichen Pläne oder Wünsche haben Sie noch für die Zukunft?
Kommentieren und Moderieren. Fußball. Möglichst populär.
Wie feiern Sie Weihnachten?
Essen und Trinken. Mit ein paar hübschen Momenten hoffentlich.
Möchten Sie noch etwas an unsere Leser weitergeben?
Danke an die, die immer mal ein paar positive Dinge in irgendwelchen Blogs los werden.
Das war es eigentlich auch schon mit meinen Fragen. Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses Interview und wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten.
Interview von Florian Hellmuth
Vielleicht hören wir ihn ja irgendwann nochmal bei Premiere. Schön wär´s
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