Hallo liebe Leser,
in den letzten Wochen gab es keine Zeitung, die nicht über die UFC, also über die Ultimate Fighting Championship berichtete. Viele Fans in Deutschland sind außer sich, da gerade die großen Zeitungen nur kritische Berichte drucken, ohne zu verstehen, worum es eigentlich geht.
Aber was ist die UFC eigentlich?
Ultimate Fighting Championship (UFC) ist eine US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Organisation. Sie ist der weltweit größte MMA-Veranstalter und Marktführer. Das Unternehmen gehört Zuffa LLC, einem US-amerikanischen Sportvertrieb mit Hauptsitz in Las Vegas, Nevada.
Die erste Veranstaltung dieses Verbandes mit auf Vale-tudo-Regeln aufbauendem Reglement fand am 12. November 1993 in Denver statt. 1997 gelang der Abschluss eines Fernsehvertrages mit Fox Sports Net. 2005 wechselte man zu Spike TV, wo mit der Reality-Casting-Show The Ultimate Fighter der Durchbruch gelang. Spike TV strahlt mehrere Male im Jahr weiterhin spezielle Veranstaltungen unter dem Namen Ultimate Fight Night aus.
Die Hauptevents werden als Pay-per-View gesendet.
Quelle: Wikipedia
Die Politik ist momentan sehr sensibel, wenn es um das Thema Gewalt geht. Gerade nach dem Amoklauf in Winnenden wird alles unter die Lupe genommen. Das TV Programm, die Computerspiele und auch die UFC. Problem ist nur, dass die meisten Politiker keine Ahnung haben, wovon sie überhaupt reden.
Hier mal 3 Stimmen
„Geld an Jugendlichen zu verdienen mit Gewaltverherrlichung ist eine neue Form der Perversion des Denkens“, regte sich der nordrhein-westfälische Jugendminister Armin Laschet in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ auf und sieht „eine Verherrlichung von Gewalt“.
„Man muss diesen Wahnsinn verbieten“, geht Box-Experte Werner Schneyder sogar noch einen Schritt weiter“
Quelle: Sport1.de
Der Jugendminister von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), ist der Meinung, dass „bei diesem neuen Spektakel nur eine Verherrlichung von Gewalt stattfindet“
Quelle: shortnews.de
Es gab aber auch die Kritik, dass es keine Regeln bei der UFC gibt. Auch das ist natürlich ausgesprochener Blödsinn…
Hier sind die wichtigsten Infos
Der Käfig
Der Ring nach UFC-Reglement hat die Form eines Oktagons (Achteck). Ursprünglich hatte die UFC die alleinigen Rechte einen Käfig dieser Form zu benutzen, seit 2001 wurden die Rechte jedoch freigegeben und seitdem benutzen auch viele andere Organisationen diese Form des Ringes. Anstelle von Ringseilen wird die Kampffläche durch einen Maschendrahtzaun begrenzt. Der Zaun beim Käfigkampf soll, neben dem martialischen optischen Eindruck, auch die Kämpfer davor schützen, von der Kampffläche zu fallen. Der Käfig besitzt einen Durchmesser von 9.75 m. Die Ringmatte ist ein harter Untergrund, und ist im Vergleich zu einem Wrestlingring nicht dazu gedacht den Aufprall abzufedern.
Kleidung
Es wird mit dünnen, an den Fingern offenen Handschuhen gekämpft. Diese speziellen Handschuhe dienen aber in erster Linie dazu, sich selber zu schützen und nicht den Gegner. Außerdem erleichtern sie den engen Körperkontakt mit dem Gegner. Die Hosen müssen vorher von der Commision erlaubt werden und es dürfen keine Schuhe im Ring getragen werden. Ebenso sind T-Shirts, lange Hosen oder ein Gi nicht erlaubt. Vor Einführung der Unified Rules durften Kämpfer sich ihr Outfit selbst auswählen und der mehrfache Turniersieger Royce Gracie hat alle seiner UFC-Kämpfe in einem Gi bestritten.
Quelle: Wikipedia
Die Regeln
Die folgenden Griffe, Verhaltensweisen und Schläge sind verboten:
01. Kopfstöße
02. Stiche in die Augen
03. Beißen
04. Haareziehen
05. Fish Hooking (z. B. Einführen der Finger in Mund oder Nase des Gegners)
06. Tiefschläge
07. Fingerstechen in Körperöffnungen, Platzwunden oder Verletzungen des Gegners
08. Hebel/Griffe an kleinen Gelenken (Finger…)
09. Schläge auf Wirbelsäule oder Hinterkopf
10. Strikes (abwärts gerichtete Schläge mit der Spitze des Ellbogens)
11. Schläge auf den Hals sowie direktes Abwürgen der Luftröhre
12. Kratzen, Kneifen oder Verdrehen von Haut und Gewebe
13. Griffe die zum Bruch des Schlüsselbeins führen können
14. Tritte auf den Kopf eines am Boden liegenden Gegners
15. Knie-Attacken auf den Kopf eines am Boden liegenden Gegners
16. Sprünge mit Füßen voran auf einen am Boden liegenden Gegner
17. Fersentritte in die Nieren
18. Werfen des Gegners auf Kopf oder Nacken
19. Werfen des Gegners aus dem Ring oder dem eingezäunten Bereich
20. Festhalten von Hose oder Handschuhen des Gegners
21. Anspucken des Gegners
22. Unsportliches Verhalten, das zu Verletzungen des Gegners führt
23. Festhalten an der Octagon-Begrenzung (Maschendrahtzaun)
24. Beleidigungen im Ring oder im eingezäunten Bereich
25. Angreifen des Gegners während der Pause
26. Angreifen des Gegners, der sich in der Obhut des Ringrichters befindet
27. Angreifen des Gegners nach Ende einer Runde
28. Nichtbeachtung von Schiedsrichterentscheidungen
29. Feigheit, u. a. Vermeidung des Kontaktes mit dem Gegner, absichtliches oder wiederholtes Verlieren des Mundschutzes oder Vortäuschen einer Verletzung
30. Eingreifen der Sekundanten ins Kampfgeschehen
31. Handtuchwerfen während des Kampfes
Drei Kampfrunden
Die Wettkämpfe dauern drei Runden à fünf Minuten (fünf Runden bei UFC-Titelkämpfen).
Wird ein Kampf nicht vorzeitig beendet, wird ein Sieger durch drei Punktrichter ermittelt, die jede Runde durch dasselbe 10-Punkte-System bewerten, das beim Boxen angewandt wird.
Die Ergebnisse einzelner Kämpfe werden wie folgt entschieden:
01. Aufgabe eines Kämpfers durch Abklopfen oder verbale Aufgabe
02. Technischer K.o., bei dem der Ringrichter den Kampf abbricht
03. Entscheidung durch die Punktrichter
04. Technische Entscheidung
05. Technisches Unentschieden
06. Disqualifikation
07. Gegner tritt nicht an
Dopingprobe vor jedem Kampf
Die Kämpfer müssen sich vor jedem Kampf einem Drogentest unterziehen. Urinproben zur Doping-Kontrolle werden stichprobenartig nach Kämpfen genommen.
Kämpfer werden nach K.o.-Niederlagen von weiteren Fights suspendiert bis eine ärztliche Untersuchung ihnen Kampffähigkeit bescheinigt.
Quelle: Sport1.de
Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn man das Mindestalter für so eine Veranstaltung auf 18 Jahre setzt. Aber darum geht es eigentlich nicht, es geht darum, dass einige Dinge sagen, von denen sie keine Ahnung haben.
Verletzungen kann man sich überall holen, auch beim Tischtennis spielen…
Ich habe ein Problem damit, dass Sportarten wie Boxen, Wrestling oder andere Kampfsportarten erlaubt sind und andere wie z.B. UFC nicht…
Auch wenn es in der WWE zum Beispiel kein echtes Blut gibt, sind die Hardcore oder Hell in a Cell Matches von der Auffassung und von den Bildern, die man zu sehen bekommt härter, als das was man bei der UFC sieht.
Nur weil sie einige Leute diese Sportart aus den USA Live anschauen, laufen nicht gleich alle draußen rum und prügeln auf jemanden los. Außerdem muss man sehen, dass jeder 10 Jährige am Samstag die Möglichkeit hat ab 23.00 Uhr die UFC zu sehen. Dort werden dann übrigens die Kämpfe aus Köln gezeigt.
Die Süddeutsche hat zu dem Thema gestern einen wirklich guten Artikel veröffentlicht. Dieser Bericht zeigt beide Seiten, erklärt viele Dinge und man bekommt einen guten Einblick in das ganze Thema.
Der Artikel
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/477365/1/1#texttitel
Natürlich ist Gewalt nicht gut, dass sagt ja auch keiner. Aber es ist ein Sport wie Boxen, nur halt ein wenig anders. Man muss es sich ja nicht anschauen, wenn man es nicht will.
Ich glaube, dass die Politiker ihren Hintern retten wollen und deshalb alles verbieten, was mit Gewalt im Entferntesten zu tun hat. Naja, sie versuchen es halt…
Wie gesagt, in den USA ist die UFC regelmäßig zu sehen. Auch in Deutschland läuft die UFC seit einiger Zeit im DSF.
Vor einiger Zeit hatten wir Tobias Drews im Interview, der neben Oliver Copp die UFC im DSF kommentiert… Damals fragte ich ihn, was die UFC sei.
Hier ein Auszug:
Seit einigen Wochen kommentieren Sie neben dem Boxen bei RTL auch die UFC im DSF. Erklären Sie unseren Lesern einmal, was genau die Ultimate Fighting Championship ist und was die Zuschauer hier erwarten dürfen?
Mixed Martial Arts ist die Mischform verschiedener Kampfsporten, also Elemente aus Boxen, Ringen, Judo, Jiu Jitsu, Karate, Kickboxen und Muay-Thai. Sozusagen der Zehnkampf des Kampfsports. Und die UFC ist deren professionellster Verband. Sehr interessante Kämpfe, ganz anders als Boxen.
Ich denke das Wort professionel sagt einiges. Vor einiger Zeit, um genau zu sein am 5 März war die UFC bereits zur Promotion in Deutschland. Unter anderem auch bei Stefan Raab in der Sendung.
Hier gibt es das Video dazu: UFC bei TV TOTAL
Es gibt mittlerweile ziemlich viele UFC Fans in Deutschland. In den Foren ist wirklich die Hölle los…
So, dass war es eigentlich auch schon von mir… Viel Aufregung um nichts… wie meistens…
Geschrieben von Florian Hellmuth
Update
Viele weitere Zeitungen haben negative Kritik über das UFC Event heute Abend gedruckt. Mittlerweile hat fast jede Zeitung in Deutschland schlecht darüber geredet.
Gestern gab es dann einen Bericht im RTL Nachtjournal über die UFC. Auch dort wurde draufgehauen…
Kai von Wrestling-Revolution hat daher eine Zusammenfassung dieses Berichtes geschrieben…
Die Moderatorin Ilka Essmüller kündigte den Beitrag als „Brutalo Event!“ und es hätte schon Tote beim Ultimate Fighting gegeben an. Danach lief der Beitrag ab. So wurde erwähnt, dass die UFC Kämpfer ohne Schutz auf sich einschlagen würden. Währenddessen zeigte man Bilder von der UFC, wie auch von einer Amateur Veranstaltung. Darauf hin kam die Jugendschützerin Frau Klein zu Wort. Sie führte ihre bekannten „Argumente“ gegen UFC auf. So könnten Kinder dies nachmachen. Plötzlich wurde auf den einzigen Toten des MMA Sportes eingegangen. Die Rede ist von Douglas Dedge, der angeblich beim Ultimate Fighting gestorben sei.
(Anmerkung des Newsreporters: Dedge hatte keine Erlaubnis in den USA oder Japan zu kämpfen wegen seines Gesundheitstandes. Er kämpfte bei einem nicht freigegeben Event in der Ukraine.)
Dann kamen die Deutschen UFC Fighter zu Wort. So erklärte Dennis, dass es nicht anderes als Kampfsport sei. Dennis würde es verharmlosen würde. So der Tonkommentar zum Bild. Peter erklärte uns danach, dass es Regeln gäbe. Jetzt meldete sich ein Professor Schneider zu Wort. Er Psychologe, und sagt uns, dass die UFC u.a. eine Menschliche Demütigung ist. Zum Schluss wurde gesagt, dass es für die UFC 99 keine Sponsoren gäbe, weil diese dieses Brutalo Event fürchten.
Anmerkung Kai: “Wieder einmal zeigt sich, dass die Reporter hier keine Ahnung hatten und einfach sinnlos etwas in die Welt gesetzt haben. Es soll beim Zuschauer der Eindruck entstehen, dass die UFC nichts Gutes sei. Aber ich sag nichts mehr dazu. Ich weiß nicht, ob ich noch darüber lachen oder schon heulen sollte!“
Quelle: wrestling-revolution.de
Es ist also genauso, wie ich es vor einigen Tagen geschrieben habe. Die Politiker denken an ihre Karriere und daran sich den Hintern zu retten und die Journalisten schreiben irgendwelchen Müll zu einem Thema, wovon sie keine Ahnung haben. Ich glaube die Jugenschützerin Klein hat noch nie Boxen gesehen oder eben die UFC im DSF. Denn dort kann jeder Jugendliche die UFC Fights Woche für Woche anschauen. Da sagt ja schließlich auch keiner was?
Sorry, aber das ist wirklich Slapstick…
Hier ist noch eine Stimme aus dem Bild.de Forum
Ich bin Deutscher, lebe aber seit Jahren in den USA. Wenn ich auch sagen muss, dass mir hier vieles gegen den Strich geht, bin ich doch manchmal froh, dass ich nicht mehr in Deutschland lebe. Denn wann immer jemand durchdreht, wird schnell nach Suendenboecken gesucht. Ob diese nun TV, Ballerspiele, Gotcha, oder MMA (oder zu deutsch Kaefigkampf) heissen, ist egal. Ploetzlich hat jeder eine Meinung ohne sich mit der Materie auseinander gesetzt zu haben. Ich verfolge und trainiere Kampfsport seit Jahren, und die Darstellung in den dt. Medien ist voellig falsch. Es gibt jede Menge Regeln, und nur weil etwas mehr erlaubt ist als beim Boxen, kann man nicht von stumpfer Klopperei sprechen. Es hat bisher keine Todesfaelle gegeben (im Gegensatz zum Boxsport), und der Sport ist mit den Jahren immer technischer, taktischer und aesthetischer geworden…
Auch die Bild berichtet heute auf Bild.de….
http://www.bild.de/BILD/news/2009/06/13/ultimate-fighting-championship/ufc-startet-in-koeln.html
Ein Kommentar zu “UFC am Samstag in Köln – Viel Kritik durch Medien und Sportler *Update*”