Die einen suchen den Superstar, die anderen ein Supertalent, dann gibt es noch weitere Casting-Shows in Deutschland, der Casting-Wahn nimmt kein Ende, dennoch hat man mit X-Factor eine Musikshow gestartet, die den Namen auch verdient.
Was ist Musik? Heutzutage gibt es dafür viele Definitionen – Die einen sagen, dass es der Gesang sei, andere wiederum meinen, dass es das Gesamtpaket ist, andere wiederum meinen, dass es die Vermarktung sei. In Deutschland gab es in den vergangen Jahren viele Casting-Shows. Neben Deutschland sucht den Superstar, dem Supertalent, Popstars, Unser Star für Oslo und was es sonst noch so gab, ist die Zahl der Casting-Shows rapide gewachsen. Als Fan der Musik fragt man sich, welche Show denn nun am besten ist, was ist einzigartig, was macht die eine anders, als die anderen? Deutschland sucht den Superstar lebt meist von Dieter Bohlen, von verrückten Kandidaten im Casting, von Oberflächlichkeiten, wie dem Aussehen, dem Gesamtpaket, wie man so sagt, dabei legt man oft aber wenig Wert auf die Musik bzw. auf den eigentlichen Künstler. Bei Unser Star für Oslo z. B. war es anders – Dort war der Künstler im Vordergrund, man fand neben Lena, einige Künstler, die den Namen verdienen, die sich durch Leistung einen Namen gemacht haben. Man achtete nicht auf das Aussehen, auf Mitleidsgeschichten, sondern auf die Musik. Dieser Weg war der richtige, dieser Weg machte einfach Spaß und dieser Weg wurde in Oslo belohnt. Dann gibt es noch Popstars, eine Sendung, die noch schlimmer ist als DSDS, da man dort keine ernsthaften Künstler sucht, sondern mittelmäßige, gutaussehende Schönheiten, die mit dem Hintern wackeln können… aber mehr leider auch nicht.
Mit X-Factor startete nun eine Sendung, die mich überraschte, positiv überraschte. Eine Sendung, die bei RTL startete, nun aber bei VOX läuft. Es ist eine Casting-Show, die durch gute Musik, gute Künstler, einer sehr sympathischen Jury und einfach diesem gewissen „etwas“ punkten kann.
Die Jury mit George Glueck, Sarah Connor und Till Brönner ist perfekt besetzt. Man hat eine Jury, die Ahnung hat und die zum Teil mit viel Witz und ohne Beleidigungen auskommt und wie ich finde sehr gerecht urteilt. Ich persönlich kann mich mit ihnen identifizieren. Sarah Connor hatte mir bereits bei „Unser Star für Oslo“ sehr gut gefallen. Till Brönner finde ich klasse, da er wirklich sehr ehrlich ist, Humor besitzt und einfach Musik im Blut hat. George Glueck ist ein Arbeiter – Ohne Arbeit, kein Erfolg. Er ist mit ganzer Leidenschaft und voller Euphorie dabei.
Positiv ist auch, dass man hier größtenteils auf den Künstler achtet, diesen respektiert und fördert. Es gibt wenige Mitleids-Storys und einfach mehr Musik, gute Musik. Es waren wirklich einige Künstler dabei, die einfach richtig geil waren, ich spürte die Gänsehaut, die intensität des Liedes, einfach dieses gewisse etwas, dass ein Musiker rüberbringen muss, damit aus einem guten Auftritt, ein besonderer wird.
Sehr gut fand ich z. B. die Edita. Im Casting hat sie Tell Me About It von Joss Stone gesungen, meiner absoluten Lieblingskünstlerin. Das Lied ist wirklich nicht leicht, aber sie hat das Lied klasse interpretiert, verstanden und mit ihrer persönlichen Note veredelt. Heute hat man sie dann in Berlin im Bootcamp gehört – Leider gab es nur ein kleinen Ausschnitt, ca. 30 Sekunden… sie sang von Alicia Keys „Empire States of Mind“ und da muss ich wirklich sagen, diese 30 Sekunden waren für mich das Highlight, der ganzen Sendung. Das war Gefühl, dass war intensiv, dass war Gänsehaut, dass war einfach unglaublich geil. Das sind Momente, in denen ich die Augen zumache und genieße.
Auch weitere Künstler haben mir sehr gefallen. Auch die Mischung aus Jung & Alt, sowie die Gruppen, finde ich richtig gut und es bringt vor allem Abwechslung in die Show.
Ich könnte jetzt zu vielen Künstlern und Gruppen noch etwas schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. In den nächsten Wochen, wenn man etwas weiter ist, dann werde ich mich bestimmt nochmal zur Show und den Kandidaten äußern. Für hier und jetzt kann ich nur konstatieren, dass die Show extrem großes Potenzial hat, weil man wirklich auf die Musik, auf den Künstler achtet und nicht auf das Aussehen, dass Styling oder solch ein Quatsch. Ein Musiker soll die Menschen mit seiner eigenen Musik verzücken und nicht mit einem Image, tollen Klamotten oder sonst was. Will man als Künstler ernst genommen werden, dann muss man Leistung zeigen. Es gibt heutzutage genug talentfreie Möchtegern-Stars, die so ihr Geld verdienen, aber den Namen Künstler, Musiker nicht verdienen.
Für die ersten drei Ausgaben von X-Factor geht der Daumen klar nach oben. Ich hoffe, dass es auf diesem Niveau weitergeht. Außerdem bleibt zu hoffen, dass die Künstler, die Menschen bleiben dürfen, die sie einfach sind.
Schönen Abend noch!
Geschrieben von Florian Hellmuth
Fand die Sendung eigendlich auch sehr unterhaltsam^^
Habe auf meinem Blog das erste Interview mit Marcel Meinert. Wen’s interessiert…: http://www.reportercheck.blog.de/
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X-Factor – Das Unfassbare ist mir da aber trotzdem lieber :p
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Ja, dass ist auch Kult ;)
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