Seit dem 17. Januar läuft in Norwegen die Handball Europameisterschaft der Herren. Schon bei den ersten Bildern dieser EM wurden bei vielen Fans in Deutschland glorreiche Erinnerungen wach, an das Wintermärchen und den gewonnenen WM-Titel aus dem letzten Jahr. Oh, wie war das schön, der Handball in good old Germany erlebte einen regelrechten Boom, mit bis dahin in dieser Sportart nicht gekannten Einschaltquoten und einem Medieninteresse, wie es sonst nur beim Fußball üblich war.
Aber sind wir als amtierender Handballweltmeister nun auch automatisch Favorit auf den EM-Titel? Zwar ist die Begeisterung um den Handballsport auch jetzt noch ungewöhnlich groß, jedoch muss das Team von Heiner Brand feststellen, dass man auch als Weltmeister, keine eingebaute Siegesgarantie hat.
Die Vorrunde hat die Deutsche Mannschaft mit zwei Siegen und einer Niederlage gut gemeistert, in der Hauptrunde gab es gestern einen klares 35:27 über Island. Es folgen noch die Hauptrundenspiele gegen Frankreich und Schweden, bevor man weiß, was bei dieser EM für den deutschen Handball möglich ist. Alles in allem kann man guter Hoffnung sein, ob es aber wirklich zum Titel reichen kann, ist eher fraglich. Zumindest aber, muss sich das Brand-Team in jedem Spiel quälen, denn die Zeit, in der man die Spiele fast automatisch gewann, scheint vorbei.
geschrieben von Michael Pfister