Hallo liebe Leser,
es war der Skandal des letzten Wochenendes. Paolo Guerrero hatte nach dem Spiel gegen Hannover 96 eine Flasche auf einen Fan geschmissen, nachdem dieser Guerrero beleidigte.
Der Verein verhängte nach dieser Aktion eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 – 100.000 €. Der DFB und sogar die Staatsanwaltschaft beschäftigen sich nun mit dem Thema.
Wie die Bild heute berichtet, wird Guerrero am Donnerstag dennoch gegen Lüttich spielen. Das bestätigte auch HSV Trainer Labbadia:
„Es war kein Thema, ihn nicht mit nach Lüttich zu nehmen. Das gibt unser Kader gar nicht her.“
Quelle: Bild.de
Ich persönlich kann verstehen, dass Labbadia jeden Mann braucht, gerade einen Guerrero, aber nach dieser Aktion ihn sofort wieder spielen zu lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man sowas durchgehen lässt, dann wissen die anderen Spieler, dass man sich einiges leisten kann und dennoch spielen darf. In so einer Situation muss der Trainer Konsequenzen ziehen, man darf sich nicht alles bieten lassen. Auch ein Trainer ist Vorbild und sollte diese Dinge nicht runterspielen. Nun wissen die Spieler, dass der Trainer abhängig von ihnen ist… die Spieler können sich nun Dinge herausnehmen, die sie vielleicht vorher nicht gemacht hätten, weil sie nun wissen, dass sie höchsten eine Geldstrafe bekommen, aber dennoch beim nächsten Spiel wieder auf dem Platz stehen. Ich finde einfach, man sollte in diesem Fall eher an die Vorbildfunktion denken.
In den letzten Wochen und Monaten gab es so viel Gewalt im Fußball, da sollte man diese Dinge ernster betrachen. Interessant ist natürlich auch der Vergleich der Bestrafungen zwischen Spieler und Fan. Wenn sich ein Fan etwas zu Schulden kommen lässt, dann gibts ein Stadionverbot oder andere Strafen… ein Spieler bekommt eine Geldstrafe und alles ist wie vorher, es bleiben Konsequenzen aus. Das sind Dinge, die nichts mit Gleichberechtigung zu tun haben.
Zum Thema Guerrero und dessen Verhalten habe ich mich bereits im DF Forum geäußert und für meine Meinung relativ viel Kritik bekommen…
Ich habe geschrieben:
Ich würde einen Unterschied machen zwischen einfachem Menschen und Profil.
Ein einfache Mensch geht anders damit um… aber von einem Profi muss man erwarten können, dass er mehr aushält… er steht oft in der Öffentlichkeit, muss Interviews führen usw… ein Profi sollte in jeder Situation ein dickeres Fell haben und einfach ein Vorbild sein.
Klar wurde er provoziert… aber ein Profi muss sich anders verhalten.
Frederik vom Kommentatorenblog darauf:
Sind Profis keine Menschen? Stehen „normale“ Menschen nicht in der Öffentlichkeit / in der Gesellschaft? Sollten sich „normale“ Menschen nicht auch vorbildlich verhalten?
Meine Antwort:
Profis sind Profis… einfache Menschen sind nicht jede Woche im TV oder bekommen Millionen auf ihr Konto…
Profis haben natürlich einen größeren Vorbildfaktor, weil man sie Woche für Woche sieht und bekannt sind…
Natürlich sind Profis Menschen… haben aber einfach einen anderen Status als einfach Menschen… sie haben sich dafür entschieden und müssen damit klarkommen…
Das ist jedenfalls meine Meinung
Quelle: DF Forum
Es ist ein Thema, dass wirklich für Diskussionsstoff sorgt. Jeder sieht es anders und jeder hätte es anders oder besser gemacht. Man muss einfach feststellen, dass diese Aktion passiert ist und man sehen wird, wie der DFB und die Staatsanwaltschaft diese Aktion bewerten. Ich persönlich glaube nicht, dass Guerrero noch ein Spiel für den HSV in der Bundesliga absolviert. Thomas Strunz hat gestern in Bundesliga Aktuell eine Strafe von 3 Monaten für möglich gehalten. Es gibt bisher keinen ähnlichen Fall, daher kann bisher nur vermuten, wie der DFB entscheidet.
Geschrieben von Florian Hellmuth