Grundsätzlich sind PPVs keine Seltenheit. In den USA, sowie in England gehören sie vor allem beim Boxen fast schon dazu. Es sind spezielle Inhalte, die man nur gegen Gebühr sehen kann. In Deutschland ist es ein sehr spezielles Thema.
Wenn wir über PPVs sprechen, dann über zusätzliche Kosten für exklusive Inhalte. Beim Thema „PPV“ spürt man auch so ein wenig, wie sich das Pay-TV in den letzten Jahren verändert hat. Es ist immer mehr zu einem Massenmarkt geworden. Abonnenten wollen viele exklusive Inhalte, aber teilweise wenig bis am besten gar nichts dafür zahlen. Ich nehme mich da teilweise gar nicht heraus, denn auch ich habe ein Rabatt-Abo bei Sky.
Bei Twitter habe ich gestern Vormittag bereits einige Tweets zum Thema getwittert:
PPVs gibts in Deutschland, zumindest was den „Sport“-Sektor angeht, kaum noch. Da wären vor allem die Wrestling-PPVs zu nennen, die lange Zeit bei Sky liefen, mittlerweile aber bei Maxdome zu sehen sind. Zudem gab es zuletzt auch bei Maxdome sogenannte Box-PPVs. Im klassischen Pay-TV sind diese Box-PPVs mittlerweile nur noch in unregelmäßigen Abständen zu sehen. Je nach Möglichkeit und Attraktivität.
Der Tenor vieler Sky-Abonnenten ist folgender:
„Ich zahle für mein Sport-Abo, warum sollte ich dann zusätzlich für einen Boxkampf zahlen?“
Grundsätzlich verstehe ich diese Aussage. Jetzt sind wir auch wieder so ein bisschen beim „Massenmarkt“ angekommen. Das klassiche Pay-TV hat sich verändert, zumindest in Deutschland.
Es ist halt so ein bisschen dieser Flatrate-Gedanke. „Ich zahle für etwas, ich will alles sehen.“ Spezielle Angebote, wie z. B. diese Box-PPVs kosten zusätzliches Geld und könnten im normalen Programm gar nicht laufen, da diese Rechte „zumeist“ gar nicht dafür ausgeschrieben werden. Ohne dieses PPV-Konzept, hätte Sky den Kampf gestern gar nicht zeigen können. Von daher tat Sky im Grunde das, was einen Bezahlsender ausmacht. „Exklusive Inhalte“ zur Verfügung stellen. Teilweise geht das nur gegen Gebühr.
Blicken wir nochmal zurück in die alten Zeiten, genauer gesagt ins Jahr 2002. Damals zeigte Premiere den ersten Box-PPV in Deutschland. Den Kracher zwischen Lennox Lewis und Mike Tyson. 200.000 Menschen sahen damals den Pay Per View live um 4:00 Uhr mitten in der Nacht!
Nun die große Frage – Warum?
… weil sie für eine besondere Leistung bereit waren, neben ihren Gebühren für einen PPV zu zahlen. Exklusive Inhalte & Events. Darum geht es im Pay-TV. Inhalte sehen, die es woanders nicht gibt. Natürlich kostet das Geld, aber man bekommt in den meisten Fällen auch etwas geboten.
In den vergangenen Jahren war es bei mir z. B. immer WrestleMania. Kostete zwischen 20-25 Euro. Die waren es mir aber wert. 4 Stunden lang live, in HD, ein Erlebnis.
Ein Twitter-User bringt es auf den Punkt:
Das Problem liegt größtenteils in den Köpfen der Menschen. Früher war das anders. Da hat man gerne für entsprechende Leistungen bezahlt. Heute ist der Markt so voll von Angeboten, dass viele den Überblick verlieren oder wie oben genannt, alles am Liebsten umsonst haben möchten. Teilweise fehlt es aber auch an der Aufklärung, wie verschiedene Dienste oder Service-Leistungen wie „PPVs“ funktionieren. Hier wären wir wieder bei #Neuland.
Für das Pay-TV ist es wichtig, auch in Zukunft wieder vermehrt auf die Dinge zu setzen, die das Pay-TV damals ausgemacht haben. Besondere Inhalte, regelmäßig, auch gegen Gebühr. Eine ausführliche Berichterstattung.
Pay-TV muss besonders bleiben, ihre Stärken nutzen, eben um nicht einer von vielen oder gar austauschbar zu sein.
PPVs sind ein Teil davon.
Geschrieben von Florian Hellmuth